Beispiele aus der Praxis

Wurzeln schlagen und aufbrechen, festhalten und loslassen,
jeden Zeitraum als Geschenk erleben.

©Werner Bethmann | www.shop.gwbi.de

 img00001

 

 

Stefanie. Sie wurde mit 15 Jahren austherapiert und hat diesen Ort hier bei uns gewählt, um ihre Zeit mit den Pferden verbringen zu können. 296 Tage hat sie hier gelebt. Die Pferde konnten ihr noch immer ein tägliches Lächeln abverlangen. Sie schlief im Dez. 2014, wie sie es sich gewünschte hatte, bei ihrem Pferd im Stall friedlich ein.


Anja. Sie hat Krebs und kämpft seit Jahren. Für Anja ist dieser Ort, das Team und Rufus (Weimaraner) ein wichtiger Bestandteil ihrer Erholung geworden. Mehrere Wochen im Jahr zieht sie sich hierher zurück und ist heute auch im Gründungsteam des Vereins.


Petra. Petra ist schwer erkrankt. Ihre Zeit ist ungewiss. Sie ist immer gern hier, um bei Luna Kraft zu schöpfen und begleitet zu werden auf ihrem Weg.


Sina. Sie zögerte und wusste nicht, ob sie kommen sollte. Doch dann war sie hier und verliebte sich in Luna und Sioux. Sie hatte den Wunsch, noch Reiten zu lernen. Luna war ihr eine treue Begleiterin. Sina starb im Jan. 2016


Kerstin. Sie ist Sina‘s Mama und immer gern hier, um sich an die schönen Momente ihrer Tochter zu erinnern und unter Freunden trauern zu können, ohne für andere Stark sein zu müssen.


Madlen. Ein unmenschliches Verbrechen nahm ihr vor wenigen Wochen ihre zwei Kinder. Sie ist immer wieder hier, um sich zurückzuziehen, zu trauern, Kraft zu schöpfen.


Jacqueline. Sie ist 38 Jahre alt geworden und hat ihre letzten 7 Monate bei uns verbracht. Gemeinsam ging es durch gute und schlechte Tage. Wir haben viel gelacht, aber natürlich gab es auch traurige Zeiten, die wir gemeinsam durchlebt haben. Ihr Lebensgefährte Karsten ist wenige Wochen später ebenfalls bei uns gestorben.


Tamara. Sie ist ehemalige Trickreiterin. Sie hat auf einem galoppierenden Pferd Kunststücke gemacht. Durch eine Krebstherapie ist sie querschnittsgelähmt und auf einen Rollstuhl angewiesen. Die Pferde geben ihr noch heute Kraft weiter zu machen.


Virginia. Für sie war kein Hindernis zu hoch oder zu weit. Und auch heute ist sie eine Inspiration! Als Vielseitigkeitsspringerin hat sie sich immer schon blind auf ihr Pferd verlassen. Heute kann sie durch eine ALS-Erkrankung eine Körperhälfte nur noch eingeschränkt nutzen. Gemeinsam mit ihrer Trainerin macht sie ihr Pferd zum Therapiepferd. ´Bei uns kommt sie zur Ruhe und lässt die Seele baumeln.


Stefan. Er hat seine letzten Tage bei uns verbracht und hatte das Glück, dass vier junge Frauen gleichzeitig mit ihm bei uns waren. Niemand hatte kurz vor seinem Tod so viele hübsche Mädels am Bett wie Stefan. Er hatte bis zum Schluss regelmäßig ein Lächeln im Gesicht und war immer für einen lustigen Spruch zu haben.


Claudia. Sie kommt regelmäßig mit ihrer Familie, um ein bisschen abzuschalten und bei den Pferden zu sein. Die Krebstherapie hinterlässt ihre Spuren, aber ihre positive Einstellung ist eine Inspiration für viele andere.


Unbeschrieben bleiben all die Tagesgäste, die hier waren, um bei den Pferden Frieden zu schließen, über ihre Trauer sprechen, Kraft schöpfen oder diesen Ort einfach mal gern persönlich kennen lernen wollen.
Ganz gleich, ob Gast auf einen Kaffee, Gast auf einen Tag oder bleibende Gäste – ein fester Tagesablauf schafft eine Struktur, die uns verbindet. Wir frühstücken zusammen um 8 Uhr, wir essen um 12 Uhr zusammen zu Mittag, wir trinken um 14 Uhr zusammen Kaffee, essen Kuchen und wir essen gemeinsam zu Abend. Zwischen den Mahlzeiten bleibt viel Zeit, um sich zurückzuziehen, zu lesen, die Pferde zu putzen, mit den Hunden zu kuscheln, zu reden, seine Geschichte zu erzählen.